Der BUND hat auf Grund der zahlreich kursierenden Fehlinformationen eine sehr gute Zusammenstellung zu den Mythen und Fakten veröffentlicht: https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/argumente-fuer-windenergie-fakten-statt-mythen
Wir stellen ein paar davon vor:
Windräder zerstören unseren Wald?
Windenergie stellt keine grundsätzliche Gefahr für unseren Wald dar. Selbstverständlich sollten Wildnisgebiete im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie ausgeschlossen werden – also Wälder, die unter Naturschutz stehen oder naturnahe Wälder, die ein Alter von über 100 Jahren haben. Diese Wälder sind wichtige Lebensräume für seltene Vogel und Fledermausarten. Damit sollte ungefähr 36 Prozent der Waldfläche Deutschlands vom Windenergieausbau ausgeschlossen werden.
Durchschnittlich muss ein halber Hektar Wald für den Bau einer Windenergieanlage gerodet werden. Dazu kommt ein weiterer halber Hektar Fläche für die Bauphase, die aber wieder aufgeforstet werden kann. Zum Vergleich: Aufgrund von Schäden durch Borkenkäfer und Trockenheit sind uns seit 2018 rund eine halbe Million Hektar Waldfläche verloren gegangen und müssen wiederbewaldet werden. Der Klimawandel ist also der wesentlich größere Faktor für Waldverluste.
Dennoch gilt: Der Wald kommt erst als Standort für Windenergie in Frage, wenn in der freien Landschaft keine geeigneten Standorte bestehen. Und für verlorengegangenen Wald muss immer Ausgleich geschaffen werden.
In Birkenfeld wird die Menge, die für den Bau der Windräder notwendigerweise gerodet werden muss mit den Einschlagszahlen des Forsteinrichtungswerkes verrechnet. Somit entsteht kein zusätzlicher Einschlag. Auf Grund der Windräder wird nicht mehr Wald gefällt als ohne Windräder.
Ist Strom aus Wind teuer?
Die Produktionskosten von Strom aus Windkraft liegen zwischen vier und acht Eurocent pro kWh, was sie zur zweitgünstigsten Erzeugungstechnologie nach der Photovoltaik macht. Konventionelle Kraftwerke in Deutschland unter der Berücksichtigung von höheren CO2-Kosten landen bei 7,5 Cent pro kWh. Die Kosten für die Schäden an der Umwelt durch Förderung von Gas und Kohle und den menschgemachten Klimawandel durch deren Verbrennung werden sogar bisher nicht abgebildet.
Das heißt, ohne Windkraft wird es teuer.
Windenergie benötigt viel zu viel Platz?
Nicht einmal drei Prozent der Landesfläche von Deutschland reichen aus, um mit Windenergie den aktuellen Stromverbrauch von Deutschland zu decken. Stromgewinnung durch Wind ist damit die flächeneffizienteste Erzeugungsform. Das zeigen Untersuchungen des Thünen-Institutes in Braunschweig: pro Hektar Windkraft können 6000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Zum Vergleich: Ein Hektar Photovoltaik-Freiflächenanlagen kann 230, ein Hektar Mais für die Biogasanlage sogar nur sieben Haushalte versorgen.
D.h. mit Biogas und Photovoltaik allein kommen wir nicht zu unserem gemeinsamen Ziel, Birkenfeld klimaneutral zu machen.
Infraschall?
Infraschall von Windenergieanlagen ist ab 600 m Abstand nicht von dem ohnehin überall natürlich vorliegenden Infraschall zu unterscheiden. Messtechnisch ist eine Zusatzbelastung für den Menschen aber auch bei geringerer Entfernung nicht nachweisbar. Gutachten, wissenschaftlich fundierte Studien und Gerichtsurteile bestätigen: gesundheitliche Auswirkungen sind nicht plausibel.
Auftretende Beschwerden müssen dennoch ernst genommen werden. Das Windturbinensyndrom ist auf den Nocebo-Effekt zurückzuführen: Anwohner*innen erkranken durch die Befürchtung gesundheitlicher Auswirkungen. Hier hilft Aufklärung.
D.h., krank machen die Fehlinformationen über Windkraft, nicht die Windkraft selbst.
Sind Windräder effizient?
Windkraftanlagen holen die für ihre Herstellung nötige Energie in wenigen Monaten wieder herein. Bei einer Laufzeit von 25 Jahren erzeugt ein Windrad 40-mal so viele Energie wie bei Konstruktion und Betrieb verbraucht wird.
Sind Windenergieanlagen schlecht fürs Klima?
Der Bau von Windenergieanlagen verbraucht Energie. Besonders die Stahltürme und das Betonfundament verbrauchen viele Ressourcen. Produktion von Stahl und Zement setzen CO2 frei. Dennoch sieht die Gesamtbilanz gut aus: Eine heute neu gebaute Anlage an Land verursacht rund neun Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) Strom. Bei einer Photovoltaikanlage sind es 33 Gramm CO2 pro kWh. Das schlägt fossile Energieträger, wie Erdgas (442 Gramm), Steinkohle (864 Gramm) und Braunkohle (1034 Gramm) bei weitem. Auch der Atomstrom stößt mit 117 Gramm viel mehr aus.
D.h. an Windkraft führt aktuell kein Weg vorbei, wenn es um die Reduktion von CO2 bei der Energieerzeugung geht.