Eine verlässliche Kinderbetreuung ist in einer lebenswerten Gemeinde nicht wegzudenken. In den letzten 15 Jahren sind die Kosten für die Kinderbetreuung enorm angestiegen. Gleichzeitig gibt es immer wieder den Ruf nach kostenfreien Kindertageseinrichtungen. Zurecht? Jein!
Ein genauer Blick auf die Kostenstruktur in der Kinderbetreuung zeigt, dass die Personalkosten der größte Kostentreiber sind. Der Kostendeckungsgrad, also wie viel der gesamten Ausgaben für die Kindertageseinrichtungen durch Elternbeiträge gedeckt ist, liegt unter 20% (und damit unter dem Landesziel). Klar könnte die Gemeinde diese 20% noch übernehmen, um attraktiv für junge Familien zu werden. Damit würde Birkenfeld das Geld an anderer Stelle – zum Beispiel für den Klimaschutz und die Klimaanpassung, fehlen.
Das Grundproblem der Finanzierung in den Kitas liegt nicht bei den Gemeinden. Bund und Länder beschließen seit Jahren den Ausbau, ohne die daraus entstehenden Belastungen für Gemeinden mit ausreichenden finanziellen Mitteln zu kompensieren. Würden Bund und Länder für eine Kompensation sorgen oder kostenfreie Kitas beschließen und finanzieren, wäre das richtig.
In Birkenfeld ist es wichtiger, für eine verlässliche und hochwertige Betreuung zu sorgen. Dafür werden bereits genügend Finanzmittel benötigt.
Wie können aber z. B. kommunale Kindertageseinrichtungen dieses Ziel erreichen? Indem man als Arbeitgeber für den umkämpften Arbeitsmarkt attraktiv ist und damit wirbt und eine vorausschauende Personalpolitik betreibt. Die geringen Mehrkosten die daraus entstehen überwiegen in den Vorteilen allein damit, dass Mütter und Väter verlässlich ihrer Arbeit nachgehen können und unsere Kinder eine qualitativ hochwertige Betreuung erhalten.
Die UGLB würde dennoch gerne darüber diskutieren, ob das erste Jahr von Kindern im Kindergarten beitragsfrei bleiben kann.